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Umwelttipp: Nachhaltige Pflanzen beschaffen

Pflanzen begleiten uns auf vielfältige Art und Weise. Ein schöner Blumenstrauß als Mitbringsel ist Ausdruck von Wertschätzung und zugleich ein Hingucker. Zimmerpflanzen sind unsere treuen Mitbewohner, die unser Lebensgefühl und unsere Wohnatmosphäre verschönern. Pflanzen auf dem Balkon und in unseren Gärten bereichern unseren Alltag, wir nutzen sie als Nahrungs- und Heilmittel.

Import von nicht nachhaltigen Pflanzen

Zu den fünf beliebtesten Schnittblumen gehören laut Zentralverband Gartenbau e.V. Rosen, Tulpen, Chrysanthemen, Gerbera und Sonnenblumen. Der Gesamtmarkt an Schnittblumen betrug 2022 ca. 3,1 Mrd. Euro, ein blühendes Geschäft, welches als nicht nachhaltig eingestuft wird. 80 Prozent der hierzulande verkauften Schnittblumen stammen aus dem Ausland, vorwiegend aus dem globalen Süden (z. B. aus Kenia, Sambia und Äthiopien). Allein 1,2 Milliarden Rosen werden jährlich aus aller Welt nach Deutschland importiert. Aber auch aus EU-Ländern, wie Italien und den Niederlanden kommen die Blumen. Doch man muss genau hinschauen: Die Ware wurde bereits in Nicht-EU-Ländern eingekauft und darüber hinaus kann Gewächshausware aus den Niederlanden mehr Treibhausgas-Emissionen als importierte Fairtrade-Rosen aus Afrika verursachen.

Im globalen Süden werden zudem Stecklinge und Saatgut vorproduziert. In der Pflanzenproduktion dort kommen zahlreiche Insektizide und Fungizide zum Einsatz, die in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit verboten sind. Nicht nur Arbeiter:innen in ärmeren Produktionsländern sind diesen häufig ohne Schutzausrüstung ausgesetzt, sondern ebenfalls heimische Gärtner- und Florist:innen und letztendlich die Konsumenten bis zur Entsorgung der Pflanzen über den Bioabfall.

Pflanzen mit Herkunft aus subtropischen und tropischen Ländern haben nicht nur eine schlechte Umweltbilanz. Es besteht zudem die Gefahr, dass sie aus Schutzgebieten entnommen wurden. Deshalb ist es wichtig, sich zu informieren, woher die gekaufte Pflanze stammt.

Pflanzen aus nachhaltigem Anbau erkennen und erwerben

Nur bei Pflanzen und Samen, die aus zertifiziertem Bioanbau kommen, können Sie sicher sein, dass diese frei von chemischen Pflanzenschutzmitteln, synthetischen Düngern, Herbiziden und künstlichen Hemmstoffen sind, die Pflanzen unnatürlich klein und kompakt halten. Darüber hinaus sind sie umweltschonend produziert und transportiert worden. Eine Beheizung von Gewächshäusern auf Basis fossiler Energieträger ist in biozertifizierten Gärtnereien tabu. Um Schädlinge abzuwehren, kommen Nützlinge wie Florfliegen oder Marienkäfer zum Einsatz. Künstliches Licht zur Beschleunigung des Wachstums ist ebenfalls nicht erlaubt. Die bekanntesten Bio-Siegel sind Demeter, Bioland und Naturland oder auch das EU-Biosiegel.

Bevorzugen Sie trotzdem Pflanzen aus Übersee, kennzeichnen Fairtrade-Siegel solche Pflanzen (auch Schnittblumen), die nach sozialen Standards angebaut werden. Das Fairtrade-Siegel verbessert die Arbeitsbedingungen in den Anbauländern, jedoch sagt es nichts über Grenzwerte für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aus.

Im speziellen Fall von Bio-Blumensträußen gibt es diese nur in Bioläden. Sie werden übrigens nicht wie konventionelle Blumensträuße in Einwegplastik-Verpackungen, sondern lose angeboten. Mittlerweile haben sich in Deutschland circa 30 meist kleine oder mittelgroße Gärtnereien, die ausschließlich Bio-Blumen anbauen und in ihrem Floristikladen verkaufen, etabliert.

Die Fördergemeinschaft Bio-Zierpflanzen (föga) ist ein Netzwerk von Bio-Gartenbaubetrieben in Abgrenzung zum landwirtschaftlich geprägten Bioanbau. Auf ihrer Internetseite finden Sie eine Übersicht über bundesweite Verkaufsstellen von Zierpflanzen in Bioqualität, siehe Linkliste am Ende des Artikels.

In der EU gibt es seit 2020 den Pflanzenpass, der verpflichtend beim Verkauf von Pflanzen an Privatpersonen ist. Der Pflanzenpass gibt Auskunft über die Herkunft von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen. Er soll die Rückverfolgbarkeit und die Einhaltung der Vorgaben zur Pflanzengesundheit gewährleisten. Nähere Infos, siehe u.a. Linkliste.

Weitere Tipps zum nachhaltigen Umgang und Bezug von Pflanzen

  •  Informieren Sie sich, welche Pflanzen zu welcher Jahreszeit blühen. Gerade in der tristen Jahreszeit könnte man auf Alternativen, wie z.B. Christrose, Schneeheide, Vorfrühlingsalpenveilchen, Schneeglöckchen, Winter-Heckenkirsche oder Mahonie zurückgreifen.
  •  Als Alternative zu Schnittblumen und wunderschön sind Trockensträuße oder Zweige von Weide, Kirsche oder Forsythie, die in der warmen Wohnung vorzeitig zu blühen beginnen. Die Pflanzen wachsen bei uns, sie sind unbelastet und halten sogar länger als jeder Blumenstrauß.
  • Die Slowflower-Bewegung: Der Verein setzt sich für nachhaltigen, saisonalen und regionalen Anbau sowie für den Vertrieb von Schnittblumen ein. Das bedeutet unter anderem Wirtschaften im Kreislauf, organische Dünger und den Verzicht auf Pestizide, Einwegplastik sowie Steckschaum in der Floristik. Infos siehe Linkliste.
  • Botanoadopt: Hier werden Pflanzen freigegeben, die nicht mehr bei ihren Besitzer:innen bleiben können. Nach der Adoption muss man lediglich, in monatlichen Abständen Bilder als Beweis für eine fürsorgliche Pflege schicken, siehe Linkliste.
  • Vermehren: Um lange Lieferwege zu vermeiden, bietet es sich an, eigene Pflanzen zu vermehren. Aus den meisten Pflanzen können Ableger und Stecklinge gezogen werden. Weshalb also nicht aus einer Pflanze, die man schon besitzt, mehrere machen? Für mehr Vielfalt lohnt es sich, bei Nachbarn, Freunden, Familie oder bei Gärtnereien nach nicht benötigten Ablegern zu fragen.
  • Samen- und Pflanzentauschmärkte: Ob in Kleinanzeigen oder in Gruppen in den Sozialen Medien - überall werden Pflanzen zum Tauschen oder Verschenken angeboten. Eine kleine Auswahl bietet eine Internetseite, die Pflanzentauschmärkte nach Bundesländern ordnet, siehe Linkliste.

 

Pfanzentauschmarkt im Mainzer Umweltladen: Am Samstag, 3. Mai 2025 findet von 10.30 Uhr - 13.30 Uhr wieder der beliebte Pflanzentausch-markt im Mainzer Umweltladen statt. Pflanzen aller Art, Setzlinge und Samen können getauscht werden.

 

 

Adresse

Umweltladen
Mainzer Umweltladen
Steingasse 3-9
55116 Mainz
Telefon
+49 6131 12-2121
Telefax
+49 6131 12-2124
E-Mail
umweltinformationstadt.mainzde
Internet

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten:
Montag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Dienstag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Mittwoch: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Donnerstag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Jeder 1. Samstag im Monat: 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Erreichbarkeit

Haltestellen / ÖPNV

Haltestelle Münsterplatz:
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660